Ein interessantes Interview führte das SWR Studio Ulm jüngst mit der früheren ARD-Russland-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz. Bei dem Gespräch ging es um das im letzten Jahr erschienene Buch von Frau Krone-Schmalz „Russland verstehen“, in dem sie der „Arroganz des Westens“ im Umgang mit Russland eine schallende Ohrfeige verpasst. Sie kritisiert, dass bei uns in Medien und Politik mit zweierlei Maß gemessen werde, sobald es um Russland geht. Die dabei beobachtete „Dämonis
ierung des russischen Präsidenten“ sei „durch nichts mehr zu rechtfertigen“.\r
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Sie bedauert, dass man nie die Mehrheit in Russland zu Wort kommen lasse und dass alles was nicht in unsere Denkmuster passt, als „Propaganda“ abgetan werde, „was den Vorteil hat, dass man sich dann nicht mehr damit auseinanderzusetzen braucht“.\r
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Bezogen auf die zwei wunden Punkte Krim und Ostukraine bemerkt Frau Krone-Schmalz, dass die Journalisten auch die Interessen der übrigen Akteure in der Region offenlegen müssten, zu denen neben Russland und der Ukraine die EU und die USA gehören. Auch finde sie nichts dabei, als „Russlandversteherin“ gebrandmarkt zu werden, schließlich sollte Verstehen die Grundlage für jedes Handeln sein. Darüber hinaus gehörten zur Wahrheit auch die Nato-Osterweiterung, Nato-Manöver an der russischen Grenze und die einseitige Kündigung von Abrüstungsverträgen durch die USA. Insofern müssten hier die gegenseitigen Verletzungen offengelegt werden. Die Schablone „Wahrheit und Propaganda“ - also Gut und Böse – helfe hier nicht weiter. Auch die Aussetzung des Dialogs z.B. im „Nato-Russland-Rat“ oder den G8 sei nicht zielführend, denn Europa werde keine Ruhe finden, wenn wir Russland nicht einbeziehen“, schließlich „sind wir Nachbarn“.\r
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Das zusammenfassende Fazit von Frau Krone-Schmalz in dem Interview ist: „Propaganda können alle - ich bin da immer skeptisch, wenn Interessenpolitik des Westens versteckt wird hinter humanitären Vorwänden, das ist nicht fair. Es ist absolut in Ordnung, wenn ein Land seine Interessen formuliert. Aber man soll nicht so tun, als wäre das zum Wohl der gesamten Menschheit.“\r
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An anderer Stelle hat sich Frau Krone-Schmalz auch Mainstream-abweichend zum Thema Krim geäußert: sie sieht das Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen und das Selbstbestimmungsrecht der Völker als widerstreitende aber ebenbürtige Prinzipien des Völkerrechts. Darüber muss nachgedacht werden!\r
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Auch die AfD plädiert darum dafür, im Umgang mit Russland verbal- und sanktionstechnisch abzurüsten!\r
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Für alle, die sich näher mit den interessanten Gedanken von Gabriele Krone-Schmalz auseinandersetzen möchten: Ihr Buch „Russland verstehen“ ist im Verlag CH Beck erschienen und kostet 15,00 Euro.\r
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Gabriele Krone-Schmalz\r
zu Russland und Putin Bashing im SWR Studio Ulm Juli 2016\r
https://www.youtube.com/watch?v=eMECNxxeVmw\r
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FT- Müller\r
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AfD KV Ravensburg\r
Stellv. Sprecher, Pressesprecher
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