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Aus diesem Grund kommen wir auch in der Landwirtschaftspolitik zu anderen Forderungen und Lösungsansätzen, als die heute Regierenden.\r
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Es kann und darf nicht sein, dass die Politik Entscheidungen, wie den Boykott Russlands, trifft und sich bei den Folgen danach einen "schlanken Fuß" macht. So ergeht es nämlich aktuell den 70.000 deutschen Milchbauern, denen so praktisch über Nacht ein wichtiger Teil ihres Marktes weggebrochen ist. Kein Wunder, dass der Milchpreis so inzwischen auf 20 Cent pro Liter abgerutscht ist, was Lichtjahre von den mindestens notwendigen 35 Cent entfernt ist. Die nun angekündigten "Soforthilfen" von 100 Millionen Euro sind zum Ausgleich da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Selbst ein zehnmal so hoher Betrag würde im übrigen den den Bauern entstehenden Schaden nicht ausgleichen!\r
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Hier muss einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden: Die einfache Rechnung von Angebot und Nachfrage geht bei der Milchwirtschaft nicht auf, da ein Großteil der von den Bauern erbrachten Leistung ein "nichttarifäres (d.h. unbezahltes) Gut" ist. In der Fischerei würde man von "Beifang" sprechen. Unsere Landwirte pflegen nämlich z.B. unsere Allgäuer Wiesenlandschaft, die für anderen Anbau meist wenig geeignet ist und ohne die Milchwirtschaft verwildern würde. Provokant gefragt: Wollen wir, dass in Zukunft ersatzweise der Städtische Bauhof ausrückt um - ebenfalls mit Steuergeldern - "Rasen zu mähen"?!\r
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Es ist diese wichtige Nebenaufgabe, die Bauern in Neuseeland - wo man für Kühe aufgrund des Klimas oft nicht einmal in einen Stall investieren muss - nicht leisten können, die eine Abweichung von der reinen Lehre der Marktwirtschaft hier rechtfertigt! Darüber hinaus wachsen auf Höfen auch heute noch überdurchschnittlich viele Kinder auf, die dort meist ein hervorragendes Rüstzeug für z.B. technische Berufe mitbekommen. Der Anteil der Hartz IV-Bezieher darunter, dürfte gegen Null gehen, während sonst inzwischen jedes siebte Kind bundesweit derart "subventioniert" werden muss. Will heißen: der Erhalt unserer bäuerlichen Familienbetriebe ist ganz nebenbei auch Demographiepolitik!\r
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Darum fordern wir hier:\r
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+ Schluss mit dem unsinnigen Russlandboykott, während wir mit Ländern wie Saudi-Arabien und Iran munter Handel treiben! - Bis dahin Entschädigungszahlungen an die Landwirte.\r
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+ Höhere Grundförderung von Höfen zur Vergütung der Landschaftspflegeleistung, die durch sie erbracht wird.\r
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+ Wirkliche und höhere Soforthilfen für die Milchbauern!\r
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+ Förderung der Milchvermarktung im In- und Ausland.\r
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Darüber hinaus möchten wir jedem unserer Leser ans Herz legen, den von vielen Landwirten angebotenen Weg der Direktvermarktung von Milch zu nutzen. Fragen Sie doch in Ihrer Stadt oder Ihrem Ort, welche Bauern Milchwirtschaft betreiben und ob diese Milch direkt ab Hof verkaufen! Oft haben diese inzwischen praktische "Milchtankstellen" installiert, an denen man rund um die Uhr gekühlte Milch aus dem Automaten zapfen kann. Einige dieser Tankstellen findet man unter http://www.milchtankstellen.com/cms/front_content.php….\r
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Es geht auch anders, liebe Bundesregierung! Man muss nur wollen...\r
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http://www.tagesschau.de/wirtschaft/milchgipfel-107.html\r
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http://www.n-tv.de/…/Milch-ist-mehr-wert-Ist-sie-nicht-arti…\r
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FT- Müller\r
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AfD KV Ravensburg\r
Stellv. Sprecher, Pressesprecher