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Wer geglaubt hat, nach der Wahl mit einem guten Wahlergebnis im Rücken würde es besser, wurde letzte Woche in Sachen Umgang mit und Berichterstattung zur AfD bei uns im Allgäu eines Besseren belehrt.\r
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Das Hans Multscher Gymnasium hatte eine respektable Projektarbeit und Ausstellung zum Thema Asyl in Leutkirch erstellt und wollte die Projektwoche mit einer Podiumsdiskussion krönen.\r
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Weil man zu einem guten halben Dutzend "wir-schaffen-das"-Überzeugten wenigstens auch noch eine andere Meinung hören wollte, lud man als Vertreter der AfD im Allgäu Friedrich-Thorsten Müller ein. Auch wenn die lokale Umfrage der Schüler eine inzwischen deutliche Mehrheit mit der Meinung, es gäbe zu viel Asyleinwanderung hervorbrachte, sah sich dadurch niemand veranlasst, auf dem Podium ein dazu passendes Diskussionsspektrum abzubilden. So lief dann einmal mehr die Diskussion im altbewährten "öffentlich-rechtlichen Fernsehformat" ab - d.h. es ging "alle gegen einen". Selbst der allgemein mit seinem Mandat etwas überfordert wirkende CDU-MdB Waldemar Westermayer verkündete allen Ernstes, dass seiner Meinung nach die Versuche von Guido Wolf sich von Angela Merkels Asylkurs abzusetzen, der CDU zum Schluss noch fünf Prozent der Stimmen gekostet hätten, ganz als hätte es nicht noch schlimmer kommen können!\r
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Niemand wollte dagegen hören, dass man einen Euro nur einmal ausgeben kann - und dass jeder staatlich ausgegeben Euro zuvor einem Bürger weggenommen werden muss. Einwände, von einem einzelnen bemühten Afrikaner in der Brauerei Härle könne leider nicht auf die Masse der Asylbewerber geschlossen werden, denen man darum lieber heute als morgen hiesige Disziplin beibringen sollte, wurden schon fast als infam bezeichnet. Und dass wir in der AfD uns lieber bei fünf Prozent der Stimmen mit den Problemen mit dem Euro, der Energiewende und der Bildung im Lande beschäftigen würden, statt bei 15 Prozent Wählerstimmen mit einer unser Land komplett verändernde Masseneinwanderung, wollte man uns nicht abnehmen, ganz als würden wir uns über das Chaos freuen, das die unkontrollierte Einwanderung bei uns anzurichten begonnen hat.\r
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Nicht dass man sich - vielleicht mit Ausnahme des mitunter ausfälligen Brauers Härle - menschlich gegenüber Müller unanständig verhalten hätte. Aber erschreckend war die spürbare Schweigespirale, die immer dann greift, wenn eine Meinung diskursbeherrschend (weil angeblich alternativlos!) wird. Niemand sonst in Publikum und Diskusionsrunde getraute sich für die Mehrheit der Leutkircher Bürger zu sprechen, die nach der Umfrage der Schüler die Einwanderungssituation skeptisch sieht!\r
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Immerhin war es der Schwäbischen Zeitung noch eine Überschrift wert, dass sich "AfD-Mann Müller auf dem Podium moderat gab" und auch "bis zum Schluss erstaunlich gelassen blieb". Ansonsten war sie mehr damit beschäftigt mit Ausrufezeichen festzustellen, dass man Müller ja ausgerechnet ganz links außen platziert hatte (natürlich gehört so einer nach räächts außen gesetzt)!\r
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Dass Müller noch mehrfach aufgefordert wurde, doch die AfD zu verlassen, da diese viel schlimmer sei, zeigt, wie wenig sich viele Menschen mit den Ideen aber auch Ängsten und Nöten de AfD-Funktionsträger, -Mitglieder und -Wähler bisher auseinander gesetzt haben. Wie einfach ist es doch, stattdessen seine Meinung auf übler Nachrede zum Thema Schießbefehl fußen zu lassen!\r
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http://www.schwaebische.de/region_artikel,-AfD-Mann-Mueller…\r
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FT- Müller\r
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AfD KV Ravensburg\r
Stellv. Sprecher, Pressesprecher