Heute vor 100 Jahren wurde Franz-Josef Strauß geboren. Er war Weltkriegsoffizier, Verteidigungsminister, Kanzlerkandidat gegen Helmut Schmidt - und vor allem ein bayrisches Urgestein und Alphatier, wie es seither kaum noch im deutschen Politbetrieb gesichtet wurde.\r
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Bierselig erinnert man sich an sein Poltern zum politischen Aschermittwoch, und an die Vorgabe für die CSU, dass es rechts von ihr nur noch einen tiefen Abgrund oder eben die Wand geben dürfe. Voll Sehnsucht denkt
man an Zeiten, wo man mit Ideen, die einem der "gesundem Menschenverstand" eingegeben hat, noch eine Entsprechung in politischen Wortmeldungen fand - unabhängig davon, ob sie nun realpolitisch durchsetzbar und mehrheitsfähig waren, oder nicht.\r
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Auf der einen Seite hat FJS, wie er gerne abgekürzt wurde, immer wieder auch politische Akzente setzen können. Andererseits ist er es, der maßgeblich über Jahrzehnte das Entstehen einer bundesweit aktiven, konservativen Partei verhindert hat. Selbst wenn für Konservative außerhalb Bayern dafür der Kunstgriff der Wahl der CDU nötig war. Denn zur bundesweiten Ausdehnung der CSU hatte er - auch wenn es bei einer Klausurtagung 1976 im Wildbad Kreuth kurz vor der bundesweiten Ausdehnung der CSU stand - letztlich nicht den nötigen Schneit. Dies ist und bleibt die Vergabe einer historischen Chance und der entscheidende Minusposten in der Lebensbilanz des langjährigen CSU-Vorsitzenden und bayrischen Ministerpräsidenten.\r
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Natürlich entsprachen auch die Skandale, für die er stand wobei die Vorwürfe bis zu sechsstelligen Bestechungsgeldern reichten, oder die Spiegel-Affäre, in ihrem Ausmaß dem Format des blitzgescheiten Lebemenschen.\r
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Unterm Strich muss man leider sagen, dass es der politischen Arithmetik der Bonner Republik (er starb zwei Jahre vor der Wiedervereinigung) nicht gut getan hat, dass FJS immer wieder beruhigend rechts geblinkt hat. Zeitgleich ist nämlich die schwarz-gelbe Koalition - den Wendeankündigungen von 1982 zum Trotz - immer öfter nach links abgebogen. Schleichend wurde damit das Land zu einer Republik der 68er, deren Utopien uns drohen in den demographischen und fiskalen Abgrund zu führen. Franz-Josef Strauß hätte wissen müssen, das konservatives Denken nicht allein in Bayern als solches wählbar und gleichzeitig republikprägend sein kann. In diesem Sinne hat er es letztlich - wie so viele Konservative in der Union - mit seinem Lebenswerk nur zum Wegbereiter der Linken gebracht.\r
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Man kann für Deutschland nur hoffen, dass die Gründung der AfD diesen darum maßgeblich auch FJS geschuldeten Mangel im deutschen Parteiensystem unwiderruflich beheben wird. Die fleißigen Menschen, die Familien im Lande, die im guten Sinne Patrioten, die Steuerzahler hätten es verdient!\r
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http://www.welt.de/…/Witziger-und-boesartiger-als-jeder-and…\r
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F-T Müller\r
AfD KV Ravensburg\r
Stellv. Sprecher, Pressesprecher
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