Büchervernichtung in Bad Dürrheim:
"bunt" verdichtet sich zusehens zu Braun

KV-RAVENSBURG - 22.09.2015
Vielen Deutschen sind Bücher etwas "Heiliges", unabhängig davon, was in ihnen geschrieben steht. Sei es, weil man sie in unrühmlichen Zeiten in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts plakativ den Flammen übergeben hat - oder einfach weil sie eine Form der Information darstellen, die vor allem mündige Bürger erreicht und für deren Meinungsbildung unverzichtbar ist. Traditionell werden sie auch als weit weniger manipulativ empfunden, als dies für heutige Medien gilt, die vom Verkürzen von Informationen leben.\r \r Den wahren Bildungsbürger ekelt der Gedanke, ein Buch durch das Raster des Marktes oder über den Schreibtisch der Zeitgeistpolizei zu jagen. Ein Buch steht für sich und wird vom mündigen Leser auch immer im Kontext mit dem stets eingedruckten Erscheinungsjahr gesehen. Der "natürliche Entsorgungsort" für ein Buch ist entsprechend das Antiquariat und nur im Falle des "Telefonbuchs" oder trivialen Liebesromans die Altpapiertonne. Und solange der Platz nicht anderweitig benötigt wird, wird es auch stets seinen Platz in der Bibliothek behaupten.\r \r In diesem Sinne hat die "Lese- und Gedankenpolizei" des Freiburger Regierungspräsidiums in Bad Dürrheim am Rande des Südschwarzwaldes in diesen Tagen einen fast maximalen Tabubruch begangen: ohne Not hat sie aus der Leihbücherei des Orts 3.200 Bücher - und damit 40% des Bestandes - in den Müll entsorgt. Teilweise geschah dies hinter dem (Urlaubs-)Rücken der Verantwortlichen vor Ort, und keinesfalls um Platz für neue Bücher zu schaffen. Vielmehr hinterließ man über weite Regalmeter gähnende Leere.\r \r Natürlich haben wir es auch hier wieder mit der unsäglichen Allianz aus vorgeblich marktwirtschaftlichem Denken und Volkserziehung durch "Bessermenschen" zu tun. Der Bestand wurde nicht nur auf unzeitgemäße Rollenbilder und Worte, wie "Negerkönig" (Pipi Langstrumpf) durchforstet, sondern "zur Versachlichung" auch selten verliehener Exemplare beraubt. Pech für Bücher, die mehr als Nachschlagewerke gesehen und überwiegend in der Bibliothek selbst gelesen wurden... Dumm gelaufen auch teilweise für Erich Kästner, dessen Bücher pikanterweise von den 1933er-Bilderstürmern schon einmal entsorgt wurden.\r \r Diese Geschichte wäre eine Lappalie, fände sie nicht in so vielen Bereichen unseres politischen und gesellschaftlichen Alltags längst ihre Entsprechungen. Kürzlich hat der Autor dieser Zeilen einen Schulleiter erlebt, der sich vor der Fortsetzung unseres Gesprächs zum Thema Bildungspolitik umgedreht hat, um sich zu vergewissern, wer mithört. Vorher kannte der Autor das vom Umgang mit DDR-Bürgern, mit denen er sich 1988 vor dem Mauerfall in Ungarn am Plattensee unterhalten hatte. Immer mehr Menschen äußern heute ihre Meinungen erst, wenn sie sich im Umfeld von Menschen selber Meinung sicher wähnen. Längst muss man sich nicht nur für von der Staatsdoktrin abweichende Meinungen, sondern selbst für die Verwendung 1980 noch völlig normaler Begriffe rechtfertigen. Und Amazon hat vorletztes Jahr mindestens vorübergehend die Bücher der national-konservativen "Edition Antaios" aus dem Programm genommen, weil das machen ein Dorn im Auge war.\r \r Es ist immer mehr zu beobachten, dass das Konzept der "Buntheit" als neues Leitmotiv für unsere Gesellschaft nicht aufgeht und man daher versucht Zwang und Druck anzuwenden. Das Dumme ist nur, dass nach der Farbenlehre komprimiertes "bunt" unweigerlich zu totalitärem "braun" wird.\r http://www.suedkurier.de/…/Grosses-Bestuerzen-ueber-Aussort…\r \r F-T Müller\r AfD KV Ravensburg\r Stellv. Sprecher, Pressesprecher
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