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Im aktuellen SPIEGEL darf sich SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel mit einem Gastbeitrag über eine "radikale bürgerliche Rechte" auslassen, die "der Republik den Kampf ansagt".\r
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Natürlich zielt diese Unterstellung zu hundert Prozent auf die AfD - und sie ist garniert mit der dreisten Behauptung, dass hier nicht eine "neue Rechte", sondern vielmehr die alte am Werk sei, die er aus eigener Familienerfahrung in Person seines "Nazi-Vaters" nur zu gut zu kennen glaubt.\r
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Folgerichtig, wenn auch auf falscher Grundlage, mahnt er ein "Bündnis der progressiven Kräfte" für Deutschland an. Und vor allem wirft er der Merkel-CDU vor, keine Bindekraft mehr für "alte Nazis und Deutschnationale", wie z.B. früher den "Reaktionär" Alfred Dregger, zu haben, die dadurch wunderbar ruhig gestellt und "innerhalb einer konservativen Volkspartei bewacht" waren. Dies sei viel ungefährlicher, als wenn man sie "als freie Radikale in der Umwelt [lässt]".\r
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Würde der SPD-Vorsitzende, weil niemand anders den Job machen will, es ernst meinen mit seinen Thesen, dann wäre seine erste Pflicht zu vermeiden, dass aus der AfD etwas anderes wird, als eine "konservative Volkspartei", die diese Rolle übernehmen kann ohne vom Establishment für jeden irrlichternden Gedeon gleich mit dem Verfassungsschutz bedroht zu werden. Darauf hat er nämlich durchaus Einfluss, indem er sich mit unserer Existenz arrangiert und uns wie anständige Bürger - und nicht wie in seinem SPIEGEL-Beitrag wie "Wölfe im Tweedsakko oder Kostüm" behandelt. Die AfD wird nämlich durchaus von außen mit geformt. Jeder Verstoß gegen "Fair-play", jede Ehrabscheidung, jedes angezündete Auto eines AfD-Funktionärs oder angeschmierte Eigenheim hinterlässt Spuren. Wir registrieren sehr wohl, ob wir es mit einem politischen Gegner zu tun haben, der für die Freiheit kämpft - oder mit einem solchen, dem jedes Mittel recht ist um Macht und Deutungshoheit in der zweiten Republik zu behalten. Natürlich erschüttert das längst das Vertrauen bei vielen in die Demokratie, wie Gabriel zu seinem Verdruss ja täglich in den sozialen Medien feststellen kann!\r
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Worauf der SPD-Chef dagegen keinen Einfluss hat, ist die Entwicklung der CDU, die sich nuneinmal entschieden hat, fast sämtliche Meinungen, Strömungen und Ideen der Linken in sich aufsaugen zu wollen. Die CDU wird keine konservative Volkspartei mehr werden können, schon allein weil sie mit den heute zur Verfügung stehenden - und für eine 50 (oder bald 30) minus X Prozent CDU unabdingbaren - Koalitionspartnern dem Wähler "nicht liefern kann" . Selbst wenn die CDU wollte, könnte sie Konservativen keine Angebote mehr machen, zumindest so lange nicht, wie ihr die Bereitschaft fehlt mit einem Mehrheitsbeschaffer "von Rechts" Regierungsverantwortung zu übernehmen. Die Wähler sind nicht dumm und merken, wenn einer ständig "rechts blinkt und dann links abbiegt", zumal wenn man es nicht mehr schleichend tut, wie nach 1982 ("Wende"), sondern im Schweinsgalopp, wie aktuell z.B. in Stuttgart und Berlin.\r
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Zentraler Denkfehler der Beweisführung Sigmar Gabriels in seiner lebensprägenden Vater-Sohn-Neurose ist aber der "Mythos von der Progressivität". Er unterstellt damit, dass jede gesellschaftliche Entwicklung progressiv ist, wenn dabei einer Randgruppe "gleiche Rechte" verliehen werden, wie dem "staats- und gesellschaftstragenden Mainstream". Auch wenn irgend etwas überwunden wird, das er bei seinem Vater als "nazi" erlebt hat, gilt das für ihn und seinesgleichen sofort als Fortschritt. Dass durch Masseneinwanderung der Zusammenhalt massiv erodiert, Deutschland längst von der Substanz und einer künstlich abgewerteten Gemeinschaftswährung lebt, kommt ihm nicht in den Sinn. Dass Sekundärtugenden, wie Demut, Respekt, Fleiß, Ordnung, Disziplin - weitermachen wenn es weh tut und das als Marathonläufer und nicht als Sprinter - unabdingbare Voraussetzungen für unseren Wohlstand und nicht nur für Kriege sind, will er nicht begreifen. Wie wichtig eine Renaissance der klassischen Familie und des Kinder-Kriegens für unsere Zukunft ist, steht außerhalb seiner Gedankenreichweite.\r
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Nein, was der Generation der Gabriels fehlt ist jedes Gefühl dafür, dass man auch über ein Ziel hinaus schießen kann. Nicht alles was neu ist, ist ein gesellschaftlicher Fortschritt. Vieles haben alle Generationen in Jahrtausenden vor uns auch deshalb nicht gemacht, weil es Unfug ist! Wir brauchen in diesem Land dringend eine offene Fortschrittsdiskussion ohne Denkverbote!\r
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Es kann durchaus sein, dass Herr Gabriel dafür die versammelte geistige Armut der Altparteien - sein beschworenes Bündnis progressiver Kräfte - braucht, um der AfD hier in den nächsten Jahren paroli bieten zu können!\r
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http://www.spiegel.de/…/sigmar-gabriel-wirft-angela-merkel-…\r
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FT- Müller\r
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AfD KV Ravensburg\r
Stellv. Sprecher, Pressesprecher